Alltag im Nationalsozialismus: Zwischen Anpassung und Widerstand
Dieses Seminar widmet sich den vielfältigen Lebensrealitäten unter dem Nationalsozialismus. Es beleuchtet, wie Menschen durch Rituale, Symbolik, Uniformen, Freizeitgestaltung und soziale Zwänge in Alltag und Gesellschaft eingebunden und kontrolliert wurden. Zugleich wird untersucht, welche Handlungsspielräume bestehen blieben, um moralisch zu handeln, andere zu schützen oder sich selbst bewusst abzugrenzen.
Ein Schwerpunkt liegt auf individuellen Entscheidungen und mutigen Handlungen, die trotz massiver Überwachung und gesellschaftlicher Kontrolle möglich waren. Wir betrachten exemplarische Persönlichkeiten wie Oskar Schindler, Dietrich Bonhoeffer, Wilm Hosenfeld und Georg Elser, die durch couragiertes Handeln Leben retteten oder Widerstand leisteten. Auch der Beitrag von Frauen im Widerstand, die Rolle von Jugendlichen sowie lokale Arbeitergruppen werden analysiert, um die Vielfalt zivilgesellschaftlicher Gegenstrategien sichtbar zu machen.
Darüber hinaus beleuchtet das Seminar den militärischen Widerstand, insbesondere die Planung, Akteure und Netzwerke rund um den 20. Juli 1944, sowie die Verbindung zu zivilen Widerstandskreisen. Abschließend wird diskutiert, welche Lehren sich aus diesen historischen Erfahrungen für heutiges Handeln, politische Verantwortung und gesellschaftliches Engagement ziehen lassen.